Sonntag, 28. November 2010

„weiß du eigentlich, dass fast nichts mehr zu essen da ist?“ pflaumt mr wurst mich an während er sich auf den schreibtisch wuchtet und dabei fast den nächsten papierstapel abräumt. Durch den fetten kater wieder in die realität zurückgeholt wundere ich mich erst einmal darüber, dass er auf einmal auf dem schreibtisch sitzt. „hä? Es gibt doch noch voll viel- nudeln....nudeln...reis...“- „blah. Das ist kein essen, dass sind grundnahrungsmittel!“ blafft mich mr wurst an und piekst sich in den nicht übersehbaren flauschigen rettungsring „guggst du, ich bin nur noch haut und knochen!“-“lüge!“ mr wurst straft mich für einen solchen frevelhaften vorwurf mit einem bösen blick. „und überhaupt. Es schneit. Mach was dagegen!“ -“hömma! Was ist denn jetzt gegen schnee einzuwenden?“ mr wurst schaut mich absolut ungläubig und entgeistert an „ ähm....“ er hebt die rechte pfote und tippt auf die erste kralle „also. Es ist kalt...“- „du gehst doch noch nicht mal auf den balkon“ werfe ich ein und bekomme sofort einen ganz und gar genervten blick ab. die nächste kralle folgt „es ist nass...“ - „aber nicht hier drinnen! Und überhaupt-“ die dritte kralle folgt sogleich ohne mich fertig reden zu lassen „und: diese drecksvögel machen durch diese hinterlistige unterstützung deinerseits einen radau, dass ich nicht mehr schlafen kann!“-“ ich find die gut zum prokrastinieren“ verteidige ich meinen letzten coup um mich vor der arbeit zu drücken, „ das sieht doch lustig aus!“ mr wurst ist quasi zu einer salzsäule erstarrt und schaut mich mit mildem entsetzen und absoluter verachtung an. „ahja. Sehr lustig, hmhm. Fändest du wohl auch lustig, wenn die ganze zeit dein mittagessen dir vor der nase rumfliegt, was?“ -“schonmal fliegende mandarinen gesehen?“ pampe ich zurück...WUMM. Eine mandarine knallt mir aus nächster entfernung an den kopf. „Blöder kleiner fehler“ denke ich mir, „lasse niemals eine unbeaufsichtigte mandarinenschüssel in der nähe eines übergewichtigen katers stehen“ und versuche den pöbelnden und strampelnden fellberg aus dem zimmer zu wuchten....

Dienstag, 7. September 2010

was war da los, mr wurst?





(Quelle: eigene Fotos, Shirt beim spanischen Textildiscounter)

Donnerstag, 2. September 2010

„wird ja auch mal zeit, dass du wieder kommst. Es ist einfach nichts mehr zu essen im haus“ sagt mr wurst während ich noch vollgepackt mit der tür kämpfe. Der fette kater hat scheinbar während meiner abwesenheit noch mehr zugenommen, denn links und rechts vom stuhl gibt es plüschige überhänge. „hallo auch“ sage ich „ schön dich zu sehen. Wie war dein urlaub?“ mr wurst schaut mich missbilligend an „jaja, bla. Wie war dein urlaub, wann gibt’s was zu essen? Die tiefkühlpizza ist leer, by the way“ und wendet sich wieder seinem computerspiel zu. „was spielst du da überhaupt?“ -“ eins von deinem blöden spielen. Ich wollte eigentlich call of duty zocken, aber du hattest ja nur moorhuhn da“ -“und ich dachte immer im kommunismus gibt es keine verbrechen...“-“ du hast es schon wieder nicht verstanden“ mr wurst blickt mich entnervt an „ du verwendest ein westlich-kapitalistisches IT-produkt um deinen niederen instinkten nachzukommen und ..“ -“ papperlapapp. Wer hat denn nunmal sputnik hochgeschickt? Hm?“- „jaja. Und wie willst du mit sputnik den gebrauch von computerspielen rechtfertigen, die nicht freigegeben sind?“- „jetzt hör mir mal zu“ mr wurst schaut mich drohend an und hält die erste kralle nach oben „ erstens bin ich kein rotznasiger und pickliger fünfzehnjähriger bengel..“- „ aber ein übergewichtiger egomanischer kater!“ werfe ich ein „ich weiß nicht von welcher person du sprichst“ erwidert mr wurst blasiert und leicht angeekelt, „ich muss dringend diesen level schaffen und das eine huhn versteckt sich ständig hinter dem baum...geh einkaufen, zack zack“ ich gehe lieber schnell aus dem raum solange der flauschige kater durch den virtuellen massenmord an unschuldigen moorhühnern abgelenkt ist.

Sonntag, 11. Juli 2010

ausnahmsweise mal etwas wurst-freies - Sommerliche gehirnüberlastung.

Die Seiten fliegen, der Bleistift kratzt,
Wir lernen emsig bei Tag und bei Nacht.
Oh Bologna, was hast du aus uns gemacht,
So mancher Traum ist bald geplatzt.

//Wir lernen...://

Oh Uni, Uni der Reichen,
Die die Kopierkart' nicht kann erweichen,
Die den letzten Euro von uns erpresst
Und die Gebühren heben lässt.

//Wir lernen...//

Ein Fluch der blöden Jogustine
So schnell und fix wie eine Draisine.
Konfus, verwirrt und verhext,
Da wird der nächste ge-ext.

//Wir lernen...://

Wer denkt, er dürfe denken,
Der soll seinen Anspruch senken
Mit der Imma wirds Hirn abgegeben
Im Prüfungsbüro wird's weiterleben!



Frei nach Heine, 1844

Dienstag, 29. Juni 2010

„geh mal weg da“ sagt mr wurst und rammt mir seinen plüschigen ellenbogen in die rippen „ ich hab da auf ebay was laufen“-“noch lange kein grund mich physisch zu misshandeln“ erwidere ich und bemerke fasziniert, dass trotz der polsterung ein ellenbogenschubser eines übergewichtigen katers schmerzen verursachen kann. „was stalkst du da eigentlich UND seit wann hast DU einen ebay-account?“-“och...ist ja gar nicht meiner..“-“willst du mir damit andeuten, dass das meiner ist, von dem du unfug betreibst?!?“ mr wurst schaut mich an und legt genervt die stirn in 3 falten.“jaaa...wessen pc ist das wohl?hm? Hast wohl zu lang in der sonne gelegen, was?“ und wendet sich wieder seiner auktion zu. Ich versuche über den flauschige haufen hinweg einen blick auf den bildschirm zu werfen..“eeey. Datenschutz un so, weißde bescheid!“ pflaumt mr wurst mich an.“hömma, wir sind uns schon bewusst, dass das mein ebay account ist??“-“kein grund so rumzupöbeln. Ich biet grad auf ne griechische ouzo-destille.“ ein triumphierender blick von mr wurst erreicht mich. „weißte, jetzt wo die griechen eh pleite sind, dacht ich, dass eine antizyklische inverstition in die griechische rohstoffveredelung gewinnfördernd für zukünftige investitionen sich auswirken könnte.“-“aha. Und was machst du, wenn die griechen doch endgültig pl...“-“papperlapp.“ mr wurst tut dieses absolut hypothetische schreckensszenario mit einer abwertenden pfotenbewegung ab. „und überhaupt. Die risikostreuung des hedgefonds ist ja auch noch mit einer destille viel zu gering...aber davon hast du hartz-4-student ja mal wieder keine ahnung“-“wer lebt denn hier wie'n hartzer? Jeden tag ausschlafen und nichts tun?“ mr wurst schaut sich um „siehst du irgendwen? Ich nicht.“ und wendet sich wieder dem pc zu.

Freitag, 16. April 2010

„weißt du“ sagte mr wurst und rollte einmal über den teppich „vulkane sind schon etwas sehr tolles. Der hält nämlich jetzt das gesamte kapitalistische system auf.“- „ und deswegen ist der ascheregen jetzt kommunistisch?“ ich versuche mir den sarkasmus nicht zu sehr anhören zu lassen. Mr wurst hat sich nun einmal vollständig um sich selbst herum gerollt und wirft mir einen bösen blick zu.“du siehst mal wieder die globalpolitische bedeutung dieses lokalen ereignisses nicht. Ich mein..“ hierbei rollt er sich auf den rücken und macht mit weitausschweifende gesten, welche aber nur wie hilflose trockenschwimmübungen an land aussehen, „schau dir doch mal island an. Erst mobben sie alle, indem sie das kapitalistische bankensystem sprengen und dafür sorgen, dass karstadt pleite geht und sich die aktionäre nur noch ne [nord-süd-gefälle-discounter]- pizza leisten können. Und jetzt tun die so, als wenn die ihre schulden zurückzahlen wollen und vergessen auf dem überweisungszettel das c in cash.“ mr wurst rutscht auf dem teppich ein stück weiter nach links in die sonne. „aha.du weiß doch nicht mal wo island ist“, sage ich und packe eine pizza aus, die sich ein durch die isländer verarmter aktionär maximal leisten kann. „lenk nicht immer mit solchen bagatellen ab“ wirft mir mr wurst mit hochgezogenen augenbrauen entgegen.“ich doch nie. Also, waren es die illuminaten, freimaurer oder doch die CIA?“- „Falsch gedacht. Island ist in wirklichkeit das geheime trainingslager für die linke. Und da du mir eh schon pizza machst..bring mir noch ne cola.“ -“cola ist aber kapitalistische West-Brause. Und pizza ist auch kein sozialistisches glas spreewaldgurken.“- „blablabla.“- „Sachma..liegst du da auf meinem Pullover rum?“- „ja, auf welchem denn sonst?“ mr wurst starrt mich mit einer mischung aus unglauben und absoluter genervtheit an. „und überhaupt. Du stehst mir in der sonne. Mach pizza. Ich muss chillen.“ ich rolle den fetten und flauschigen kater vom pullover und sammel sämtliche kaffeebecher und cocktailgläser ein.

Mittwoch, 10. März 2010

„O mann, du stehst voll in der sonne“ mr wurst liegt alle viere von sich gestreckt mit cocktail und sonnenbrille vor dem balkonfenster. „wie wäre es mit einem 'hallo, wie wars?'“ mr wurst rollt sich sich einmal herum und runzelt nachdenklich die flauschige stirn. „Stimmt. Du warst weg. Der Kühlschrank ist leer, by the way“ er dreht sich wieder mit der größtmöglichsten körperoberflache der sonne zu. „sind das etwa meine cocktailschirmchen?“-“„Ja welche denn sonst? Und überhaupt-“ mr wurst rollt sich wieder in meine richtung und schiebt die sonnenbrille hoch „alles was man braucht ist nicht da. Total schlecht. Was könnt ihr eigentlich, ihr blödbeutel?“ er rollt sich zurück und zieht die sonnenbrille wieder in ihre vorherige position. „hömma. Fang mal an deine beleidigungen zu gendern!“-“neumodisches zeugs“ mr wurst versucht von unten herablassend mich anzusehen, was gründlich daneben geht.“aber bitte- geh aus der sonne, du blödbeutelIn“-“na also, geht doch“.


„es stinkt nach verbrannten haaren“, sage ich zu mr wurst, der mit einer alufolienpappe seit mittlerweile 4 stunden und 7 cocktails inklusive schirmchen in der sonne bratet.“ja, selbst schuld. Hättest halt mal sonnencreme benutzen sollen.“ mr wurst lässt sich nicht irritieren und bleibt an ort und stelle liegen.


„hattest du schon immer diese braunen verbrannten stellen aufm fell?“-“pf. Das ist doch nicht verbrannt, dass ist eine gesunde gesichtsfarbe!“ mr wurst schiebt die sonnenbrille nach oben. Er sieht aus wie ein negativer Pandabär. „von wegen gesund, gut durch triffts eher. Und das tut man noch nicht mal nem steak an!“- „kunstbanausen. Allesamt“ grummelt mr wurst und plumpst wieder zurück.


Die Tür wird aufgeschlossen und Jules erscheint. „Boah...hier stinkts voll nach was verbranntem.
...“

Dienstag, 9. Februar 2010

„mir ist langweilig“ mr wurst schleicht missmutig durch die wohnung. „und du intressierst dich auch nicht für mich! Alles ist wichtiger, ihr werdet schon sehen, wenn ich erstmal angram und einsamkeit zu grunde gegangen bin...“ er seufzt theatralisch und schaut mich herausfordernd an. „ was willst du? Ich hab dich eben erst bespaßt. Geh und schau dir 'ne dvd an“- „eben? Das ist auch schon wieder fast ne viertelstunde her.“ - „ jaaaa...und wenn schon. Ich muss das hier [5 cm hoher stapel papier] bis morgen auswendig können.“ und damit wende ich mich wieder der linguistik zu. Mr wurst verzieht sich schmollend in richtung jules' zimmer. Auch schön, denke ich mir, da wird er auch keinen erfolg haben.

10 min später.
Auf dem weg zur küche und dem nächsten tee....FUMP. RITSCH. RITSCH. KRR...
„was in aller welt...“- „du hast nix mehr zu lernen. Guggst du.“ mr wurst sitzt selbstzufrieden inmitten eines großen haufens papierfetzen auf meinem schreibtisch. „Bist du des WAHNSINNS?“- „wieso?“ mit großen augen schaut mich der plüschig-pummelige Kater an. „du hast neben dem ganzen unwichtigen zeugs hier- mr wurst fuchtelt ausschweifend mit der pfote über das disaster ehemaliger notizen- das wichtige im leben vergessen.“ „Wurst, ich würde dich jetzt am liebsten in eine verarbeiten.“- „he. Immer der reihe nach. Mein name ist mr wurst...frühling wurst“- „mir doch egal.“ ich versuche den fetten kater von schreibtisch zu zerren. „Samma...hast du wieder zugenommen?“-“wer? Ich? Neeeeee...das ist doch alles nur babyspeck, der wächst sich noch aus!“ mit einiger kraftaufwendung habe ich den kater richtung tür bugsiert. „hömma! Das ist tierquälerei, was du grad machst!“- „überhaupt nicht. Das kann ich mir sicher als notwehr anrechnen lassen“- „fies.“ ich lasse mr wurst in den küchenstuhl plumpsen und trete schleunigst den rückzug an. „küche ist ein gutes stichwort.“ mr wurst sitzt sinnierend auf dem stuhl,“ Du wolltest mir pfannkuchen machen....“

Donnerstag, 4. Februar 2010

„ich hab übrigens beschlossen, dass ich heute das badezimmer putze“ verkündet mr wurst während des frühstücks. Ungläubig schaue ich ihn an. „was hast DU?“- „Hörst du mir überhaupt zu?? nie hörst du mir zu. Echt. Alles muss man dreimal sagen. Jetzt haste pech gehabt“ ich glaube, er sieht beleidigt aus, aber so genau weiß man das nicht, da er nicht über den müsliberg schauen kann.
„ok... toll. Du hast recht. Dir hört nie einer zu...“ mr wurst verlagert hörbar das gewicht auf seinem stuhl. „du hast glück, dass ich gerade meine 2 sozialen minuten für heute habe.“- „du hast soziale minuten?“ -“ hömma! Wenn du immer alles nachfragst erzähle ich nie wieder was!“ FLATSCH. Ein löffel in milch eingeweichtes müsli trifft mich am linken ohr. „ey! Mit essen spielt man nicht! Hat dir das deine mutter...“- „ deine mudder....“ mr wurst ist nun hinter dem müsli sichtbar geworden und runzelt die flauschige stirn. „selbst schuld.“- „du wolltest mir erzählen, warum du das badezimmer putzen willst“- „das hab ich nie gesagt!“ er zeigt bedrohlich mit einem halbvollen löffel auf mich. Ich suche mir deckung hinter den cornflakes. „Hallo leute, ich bin wieder....“ FLATSCH. Soffi erscheint in der küchentür mit einem haufen gut eingeweichtem müsli auf dem angora-pullover „igitt! Mr wurst, du ekel!“- „Ich wars nicht, die da kann nicht essen!“ mit dem leeren löffel zeigt er auf mich. „Hömma! Ich sitz mit dem rücken zur tür? Wie soll ich denn das schaffen?“- „ jaaaaa...was weiß ich. Autos können ja auch aus garagen tunneln.“- „müsli und quantenphysik sind NICHT das gleiche!“- „ach komm. 'nen bisschen flexibilität und dann geht das schon..“ seelenruhig, als wenn nichts gewesen war, schaufelt mr wurst weiter sein 3. frühstück in sich rein. „das ist mein müsli, was du da frisst“ mr wurst schaut mich missbilligend an: „ ich hab gehört, heute nacht ist in china ein sack reis umgefallen“ er frühstückt weiter. „ich glaub, du putzt heute die küche und das badezimmer“-“ich putz hier überhaupt nix! Ihr könnt euern dreck alleine wegmachen! Minderheitenschutz!“- „du armes, gemobbtes und ausgehungertes wesen hast eben noch groß angekündigt, du würdest putzen wollen!“- „ hm.... putzen, ganz klar nein. Aber das andere....ich glaube, so langsam versteht mich hier jemand mal.“ mr wurst sitzt selbstzufrieden mit gutgefüllter plauze auf den intakten küchenstuhl.

Montag, 1. Februar 2010

[ großer discounter mit nord-süd gefälle]

„ich hab hunger“ kommt aus der richtung von mr wurst, der mir am tisch gegenüber sitzt. Auf dem nicht kaputten stuhl. Der ist letztens erst unter ihm zusammengebrochen. „schön, und was soll ich deiner meinung nach jetzt machen?“ -“ einkaufen! Du wolltest neulich ja nicht auf mich hören. Siehst du nicht, dass ich dem hungertod nahe bin?“ zur bestätigung hebt er sein flauschiges vorderbein hoch. „das einzige, was ich sehe, ist fett und plüsch“-“papperlapapp! Das ist eine sozialistische kampfplauze! Ich muss schließlich für die kommunistische revolution vorräte aufbauen, wenn euer blödes kapitalistensystem versagt!“ mr wurst sieht mich altklug an.“Aha“, antworte ich, „das kapitalistensystem sorgt aber momentan noch dafür, dass deine kommunistische nahkampfplauze existiert“-“Hömma!“ was ein glück, dass katzenaugen nicht lasern können, denke ich mir. „und außerdem ist die plauze sozialistisch.“- „ha! Wenn du jetzt selber zugibst eine plauze zu haben, dann gibt’s ja keinen grund rauszugehen und einzukaufen bei dem schnee!“ befriedigt von der idee dem fetten kater contra gegeben zu haben lehne ich mich zurück und greif nach kaffeetasse....KRACH!
„dieser tisch ist von den kommunisten besetzt!“ zur bekräftigung wedelt mr wurst mit der roten rosinendose. „du hast meinen kaffee runtergeworfen!“- „jaaaaaaaa...langweil mich. Jede revolution erbringt opfer!“- „und he- wenn du schon mein frühstück sabotierst...ich dachte du bist sozialistisch?“ -“Das darf man nicht so eng sehen“ sagt mr wurst und tut dies mit einer genervten pfotenbewegung ab. Ich packe meine (einkaufs)tasche und überlasse mr wurst auf tisch mit der rosinendose das feld.







Großer discounter mit nord-südgefälle

„maaaaaan...du fährst schlimmer fahrrad als meine oma!“ kommt es gedämpft aus den tiefen des rucksacks. „was in aller welt MACHST du da?und überhaupt...besetzt du nicht gerade den küchentisch?!?“ aus dem rucksack kommt ein zerzauster mr wurst gekugelt. „ja, bis vorhin. Ich sah die anzeichen eines übergriffs auf ein kapitalistisches großunternehmen und musste handeln!“ ich schaue ihn skeptisch an. „ok...ich habs gerochen, dass du einkaufen gehst.“- „katzen haben doch fast gar keine geruchszellen...“- mr wurst schaut mich mit einer mischung aus skeptik und abscheu an. „wen intressieren denn auch katzen? Nerviges pack. Liegen den ganzen tag rum und fusseln.“- „ooohja..wem sagst du das“- „ENDLICH verstehst du mal was. Können wir jetzt endlich reingehen? Es ist kalt und nie kann man sich auf dich verlassen...alles muss man selber machen“









„ich will in den wagen“ -“ du kannst nicht in den wagen, das ist für kinder. MENSCHENkinder“ - „ich will aber.“- „Bist du dir da ganz sicher?“ „ja!“ na toll. Mr wurst quengelt jetzt also schon vorm [großen discounter mit nord-süd gefälle] rum. Ich hiev mr wurst also in den einkaufswagen. „ich dachte, du verachtest diese westlichen konsumtempel?“ frage ich ihn beim reinfahren. „ja. Aber manchmal muss man einfach prioritä....ich will das!“ -“ du magst doch gar keinen instantkaffee?“ - „du verstehst es einfach nicht. Muss marx dir erst die welt erklären? Und überhaupt...warum bin ich im kindersitz?“ mr wurst zerrt an dem kindergurt rum und schaut mich böse an. „ich ruf gleich amnesty an. Wegen verletzung der menschenrechte!“- „Wäre da der tierschutzbund nicht besser?“ -“pah! Selbst schuld.“ mr wurst hat es geschafft seine plauze am gurt vorbeizudrücken und springt runter.

1o min später

KRACH!




11 min später

„war was?“ mr wurst kommt seelenruhig auf mich zu gelaufen. „warte mal...was hast du eben angestellt?“ -“ tz...mir sowas zu unterstellen! Als wenn ich zu sowas in der lage wäre!“ mr wurst schaut mich mit großen, unschuldigen augen an. „und überhaupt. Ich will wieder in den wagen!“

Sonntag, 31. Januar 2010

mr wurst hängt bis zum flauschigen bauchnabel im stylischen kühlschrank."ich hab dir doch vorhin erst gesagt, dass du einkaufen gehen musst!"- "und ich sagte, dass es sonntag ist." mr wurst wuchtet sich aus der fast-horizontalen in eine annähernd vertikale position."achja. und das intressiert mich, weil...?" vom dem übergewichtigen kater genervt räume ich freiwillig die küche, die mittlerweile zum ungeschriebenen kriegsgebiet geworden ist. "ich hab hunger. wenn ich erstmal verhungert bin, dann wird dir das noch leid tun!" aha, die masche jetzt also. ich überlege, ob ich ihn einfach ignorie..."du kannst mich nicht ignorieren!ha! ich kann deine gedanken lesen!"mr wurst spurtet an mir vorbei und versperrt den durchgang zum putzschrank. "hunger!"-"ja schön, aber wir sind hier doch nicht bei 'wünsch dir was', sondern 'so isses'."-"Da fällt mir ein...irgendwas wichtiges vorhin, müll, GEZ oder atomkrieg..." und ein fetter kater grinst dich hinterhältig an."ja?"- "neee, tut mir leid. bin ich die auskunft oder was?" mr wurst stolziert zu Julias, pardon, SEINEM sofa und schaltet seelenruhig bauer sucht frau ein. so langsam beginnt mir dieser kater auf die nerven zu gehen. "jetzt sag schon, oder ich setz dich auf diät!" ein mitleidiger blick kommt vom sofa. wundersamerweise ist von dem einen moment auf den nächsten eine tüte chips neben ihm erschienen. "tz...doch nicht...in diesem...ton" ich entreiße ihm die tüte. "MUNDRAUB!" - "chips gegen info. sonst diät. alles klar?" -"nix ist klar. nur weil ihr kapitalisten gerade mal an der macht seid müsst ihr das nicht an schutzlosen minderheiten auslassen!" mr wurst randaliert jetzt am sofa. resignierend werfe ich ihm die tüte hin.






3:14


WUMS

"ey, ey...weißt du was voll krass ist? da gibts in island so einen riesenbagger, der kann 340 tonnen AUF EINMAL wegfahren!" ein total begeisterter und koffeingeflashter mr wurst steht in der tür und bewirft mich mit toastbroten."weissddueigendlichwieschbädesist?" mr wurst nimmt dies als aufforderung die gesamte beleuchtung anzuschalten."aber überleg mal! wenn man so einen hätte..."-"ich zähl jetzt bis drei und dann werf ich dich mit dem ovomaltinetoast ab."-"kein grund aggressiv zu werden.ich wollt dir nur sagen, dass dei mudder angerufen hat- du sollst dran denken mr wurst morgen pizza zu machen."-"deine mudda...weissde bescheid" ich schnappe mir den fetten kater und verfrachte ihn nach draußen.

Frühstück

Mr wurst war heute morgen immer noch sehr griesgrämig. als ich in die küche geschlurft bin kommentierte er mein dasein nur mit den worten "morgenstund hat gold im mund. oder vielleicht doch nur augenringe bis in die kniekehlen?" die darauffolgende drohung ihm keinen kaffee zu kochen wäre er fast hinterrücks von der fensterbank gefallen- der herr sitzt nämlich gerne in der sonne.
später beim frühstücken deutete er dann zum fenster. "weißt du, was ganz und gar nicht toll ist?" - "hm....das du heute nacht gekrümelt hast beim versuch julias chocokrispies auf ex leerzufuttern?"- "aaaach, pff." er tut dies als eine unerwähnenswerte nichtigkeit ab und fuchtelt mir mit dem löffel unter der nase rum, wobei er eine spur der verwüstung über den tisch zieht." nein, der schnee."- "warum denn der?" mr wurst fuchtelt jetzt wieder mit dem löffel rum und zeigt richtung boden. auf einmal fallen mir katzenpfotengroße wasserflecken auf, die einfach überall zu sein scheinen.
"waaas?" der BÖSE BLICK prallt an seiner plauze ab und mr wurst schaufelt die nächste ladung chocokrispies in seine schüssel. "wollte halt mal nett sein." er zuckt mit den schultern. "NETT?!?" -"jaaaaahhaaaaa. weißte. zeitung holen un' soo."- "ab 30 gramm wirds undeutlich." er schaut abwertend rüber, was ja gar nicht mal so einfach ist in abetracht der tatsache, dass der krispieberg in der schüssel größer ist als er. "28,5. kein grund ausfallend zu werden."-"ok,ok.....warte mal, wir haben doch gar keine zeitung!?!"- "unintressante details." pfotewinkend tut er dies ab. "und überhaupt sind das doch sowieso alles kapitalisten. meins, deins...warte mal, bis die wahre sozialistische revolution kommt!"- "alles klar, mr." sage ich und stelle seine schüssel auf den schrank."EEEEY, das ist nicht fair!" mr wurst springt auf und hinter der schüssel her, dabei verteilt er die restlichen 2 kg geschmolzenen schnee in der küche. ich werfe ihm den pinken wischlappen hinterher.
"deinen dreck kannste schön selber wegmachen" wirft mr wurst mir entgegen als er auf dem weg von der küche zum vormittagsschläfchen ist, " ich bin doch nicht deine putze nur weil du NIE ordnung halten kannst!"- "ahja."-"jawoll. und sozialismus ist eh viel besser. da kann nämlich keiner mehr jemandem was befehlen." arrogant schaut er mich und den putzlappen verachtend an. "aha...hm...soso..und manche sind gleicher als gleich, oder wie?-" du hast das system nicht verstanden. aber wenn du schon dabei bist, ich will heute mittag pizza haben. geh mal einkaufen." -" Es ist sonntag..." "ist das mein problem?"

pfannkuchen.

mr wurst? hm? auf jeden fall ist das zusammenleben am wochenende mit ihm sehr nervenaufreibend. er bestand heute abend nämlich auf pfannkuchen. bei der bemerkung meinerseits, dass pfannkuchen ja auch gewissermaßen eierkuchen sind, was also vorraussetze, dass man eier im kühlschrank habe, runzelte er ungehalten die stirn und wandte sich eingeschnappt mit den worten " du wirst schon sehn, was du davon hast" ab. seitdem sitzt er griesgrämig und aufmerksamkeitsfordernd vor dem fenster. ich bin totzdem standhaft geblieben und habe mich den reisvorräten angenommen. von ihm gab es nur einen (zugegebenermaßen seeehr) abschätzigen blick.