Sonntag, 31. Januar 2010

mr wurst hängt bis zum flauschigen bauchnabel im stylischen kühlschrank."ich hab dir doch vorhin erst gesagt, dass du einkaufen gehen musst!"- "und ich sagte, dass es sonntag ist." mr wurst wuchtet sich aus der fast-horizontalen in eine annähernd vertikale position."achja. und das intressiert mich, weil...?" vom dem übergewichtigen kater genervt räume ich freiwillig die küche, die mittlerweile zum ungeschriebenen kriegsgebiet geworden ist. "ich hab hunger. wenn ich erstmal verhungert bin, dann wird dir das noch leid tun!" aha, die masche jetzt also. ich überlege, ob ich ihn einfach ignorie..."du kannst mich nicht ignorieren!ha! ich kann deine gedanken lesen!"mr wurst spurtet an mir vorbei und versperrt den durchgang zum putzschrank. "hunger!"-"ja schön, aber wir sind hier doch nicht bei 'wünsch dir was', sondern 'so isses'."-"Da fällt mir ein...irgendwas wichtiges vorhin, müll, GEZ oder atomkrieg..." und ein fetter kater grinst dich hinterhältig an."ja?"- "neee, tut mir leid. bin ich die auskunft oder was?" mr wurst stolziert zu Julias, pardon, SEINEM sofa und schaltet seelenruhig bauer sucht frau ein. so langsam beginnt mir dieser kater auf die nerven zu gehen. "jetzt sag schon, oder ich setz dich auf diät!" ein mitleidiger blick kommt vom sofa. wundersamerweise ist von dem einen moment auf den nächsten eine tüte chips neben ihm erschienen. "tz...doch nicht...in diesem...ton" ich entreiße ihm die tüte. "MUNDRAUB!" - "chips gegen info. sonst diät. alles klar?" -"nix ist klar. nur weil ihr kapitalisten gerade mal an der macht seid müsst ihr das nicht an schutzlosen minderheiten auslassen!" mr wurst randaliert jetzt am sofa. resignierend werfe ich ihm die tüte hin.






3:14


WUMS

"ey, ey...weißt du was voll krass ist? da gibts in island so einen riesenbagger, der kann 340 tonnen AUF EINMAL wegfahren!" ein total begeisterter und koffeingeflashter mr wurst steht in der tür und bewirft mich mit toastbroten."weissddueigendlichwieschbädesist?" mr wurst nimmt dies als aufforderung die gesamte beleuchtung anzuschalten."aber überleg mal! wenn man so einen hätte..."-"ich zähl jetzt bis drei und dann werf ich dich mit dem ovomaltinetoast ab."-"kein grund aggressiv zu werden.ich wollt dir nur sagen, dass dei mudder angerufen hat- du sollst dran denken mr wurst morgen pizza zu machen."-"deine mudda...weissde bescheid" ich schnappe mir den fetten kater und verfrachte ihn nach draußen.

Frühstück

Mr wurst war heute morgen immer noch sehr griesgrämig. als ich in die küche geschlurft bin kommentierte er mein dasein nur mit den worten "morgenstund hat gold im mund. oder vielleicht doch nur augenringe bis in die kniekehlen?" die darauffolgende drohung ihm keinen kaffee zu kochen wäre er fast hinterrücks von der fensterbank gefallen- der herr sitzt nämlich gerne in der sonne.
später beim frühstücken deutete er dann zum fenster. "weißt du, was ganz und gar nicht toll ist?" - "hm....das du heute nacht gekrümelt hast beim versuch julias chocokrispies auf ex leerzufuttern?"- "aaaach, pff." er tut dies als eine unerwähnenswerte nichtigkeit ab und fuchtelt mir mit dem löffel unter der nase rum, wobei er eine spur der verwüstung über den tisch zieht." nein, der schnee."- "warum denn der?" mr wurst fuchtelt jetzt wieder mit dem löffel rum und zeigt richtung boden. auf einmal fallen mir katzenpfotengroße wasserflecken auf, die einfach überall zu sein scheinen.
"waaas?" der BÖSE BLICK prallt an seiner plauze ab und mr wurst schaufelt die nächste ladung chocokrispies in seine schüssel. "wollte halt mal nett sein." er zuckt mit den schultern. "NETT?!?" -"jaaaaahhaaaaa. weißte. zeitung holen un' soo."- "ab 30 gramm wirds undeutlich." er schaut abwertend rüber, was ja gar nicht mal so einfach ist in abetracht der tatsache, dass der krispieberg in der schüssel größer ist als er. "28,5. kein grund ausfallend zu werden."-"ok,ok.....warte mal, wir haben doch gar keine zeitung!?!"- "unintressante details." pfotewinkend tut er dies ab. "und überhaupt sind das doch sowieso alles kapitalisten. meins, deins...warte mal, bis die wahre sozialistische revolution kommt!"- "alles klar, mr." sage ich und stelle seine schüssel auf den schrank."EEEEY, das ist nicht fair!" mr wurst springt auf und hinter der schüssel her, dabei verteilt er die restlichen 2 kg geschmolzenen schnee in der küche. ich werfe ihm den pinken wischlappen hinterher.
"deinen dreck kannste schön selber wegmachen" wirft mr wurst mir entgegen als er auf dem weg von der küche zum vormittagsschläfchen ist, " ich bin doch nicht deine putze nur weil du NIE ordnung halten kannst!"- "ahja."-"jawoll. und sozialismus ist eh viel besser. da kann nämlich keiner mehr jemandem was befehlen." arrogant schaut er mich und den putzlappen verachtend an. "aha...hm...soso..und manche sind gleicher als gleich, oder wie?-" du hast das system nicht verstanden. aber wenn du schon dabei bist, ich will heute mittag pizza haben. geh mal einkaufen." -" Es ist sonntag..." "ist das mein problem?"

pfannkuchen.

mr wurst? hm? auf jeden fall ist das zusammenleben am wochenende mit ihm sehr nervenaufreibend. er bestand heute abend nämlich auf pfannkuchen. bei der bemerkung meinerseits, dass pfannkuchen ja auch gewissermaßen eierkuchen sind, was also vorraussetze, dass man eier im kühlschrank habe, runzelte er ungehalten die stirn und wandte sich eingeschnappt mit den worten " du wirst schon sehn, was du davon hast" ab. seitdem sitzt er griesgrämig und aufmerksamkeitsfordernd vor dem fenster. ich bin totzdem standhaft geblieben und habe mich den reisvorräten angenommen. von ihm gab es nur einen (zugegebenermaßen seeehr) abschätzigen blick.